Königlich Dänisch-Asiatische Kompanie
(Kongelige Octroijerede Danske Asiatiske Compagnie)
Aktie über 500 Reichsthaler
Kopenhagen, 2. Januar 1794
Großformatiges Papier, gedruckt auf Büttenpapier mit Wasserzeichen. Links oben Kupferstich mit Darstellung eines Seefahrers auf einem Kahn, der die dänische Flagge hält. Vor ihm Gabentisch mit Waren aus Übersee (Allegorie auf den Reichtum der Kolonien). Im Hintergrund die aufgehende Sonne. Doppelblatt mit handschriftlichen Vermerken über geleistete Dividenden.
Geschichtliches: Im 18. Jahrhundert verlor Dänemark wirtschaftlich an Bedeutung. Dagegen ergriff der dänische Staat zu Beginn der 1730er Jahre Maßnahmen: 1732 Wiedererrichtung der „Königlich Dänisch-Asiatischen Compagnie“, 1736 Gründung einer Staatsbank nach dem Vorbild der Seehandlungs-Societät im preußischen Berlin, die sich hauptsächlich um die Belange der Industrie kümmerte. Die „Königlich Dänisch-Asiatische Compagnie“ konzentrierte ihre Handelsinteressen vor allem auf China und Indien, wo auch England und Portugal große Erfolge erzielt hatten. Vor allem mit dem Teehandel konnte sie pro Geschäftsjahr bis zu 25 % Gewinn erzielen. Der nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg 1778 brachte dem dänischen Handel und der Asiatischen Kompanie weiteren ausgeprägten wirtschaftlichen Erfolg: Die Neutralität Dänemarks ermöglichte es der dänischen Handelsflotte, während des Krieges unbehelligt Handel auch mit den kriegführenden Nationen zu treiben. Das Abebben dieser Kriegskonjunktur nach der Unabhängigkeit der USA mündete in einer schweren Wirtschaftskrise. Der Frieden von Versailles bedeutete für viele Unternehmen, darunter auch die Asiatische Kompanie, den Verlust der großen lukrativen Transitfahrten. Für die Dänisch Asiatische Kompanie blieb nur noch der Chinahandel, der ausreichenden Gewinn versprach. Jedoch kostete die Verlängerung des 1792 auslaufenden Oktrois um weitere 20 Jahre die Kompanie umfangreiche Gebietsabtretungen. Ein Marinekonflikt Dänemark-Norwegens mit Großbritannien während der Napoleonischen Kriege (der sogenannte Kanonenboot-Krieg 1807-14) führte in der zweiten Schlacht von Kopenhagen 1807 zur Vernichtung des größten Teils der dänischen Flotte durch Admiral Nelson. Dies erzwang bei der Kompagnie, die sich ohnehin in finanziellen Schwierigkeiten befand, bis 1814 eine Unterbrechung des Seehandels. Nach Ende des Kanonenboot-Krieges wurde der Handel zwar wieder aufgenommen, aber von den Verlusten dieser unruhigen Zeit erholte sich die Kompagnie nicht mehr: 1845 mußte sie Konkurs anmelden.
Wertvolles und äußerst seltenes Dokument zur Geschichte des europäischen Kolonialhandels: Vergleichbare Exponate sind heute praktisch nur noch in Museen und Staatsarchiven zu besichtigen. Museale Rarität.
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