Gold Bond der Baltimore & Ohio Railroad Company über 1.000 Dollar aus dem Jahr 1898. Unikat.
Los-Nr. 498
Schätzpreis: 1.500,00 EUR

Startpreis: 350,00 EUR

Baltimore & Ohio Railroad Company
4 % Gold Bond über 1.000 $, Nr. M 49341
Baltimore, Md., 1.7.1898
Erhaltung: EF/VF
Teil einer für die damalige Zeit ungeheuer großen Anleihe: 165 Mio. $ (wovon 75 Mio. $ für die Ablösung einer erst 1925 fälligen 3,5-%-Anleihe reserviert blieben). Hochwertiger IBNC-Stahlstich, imposante 16 cm breite Vignette mit heranbrausendem Zug, im Hintergrund Hafen und Lagerhäuser. Maße: 38,2 x 25,8 cm. Nicht entwertet, Kupons ab 1921 anhängend. Nur exakt dieses Stück ist bei COX katalogisiert, ein Unikat aus einer uralten Sammlung. Da die B&O die Anleihe später ordnungsgemäß zurückzahlte, kann es sich nur um ein schon vor Jahrzehnten versehentlich nicht eingelöstes Stück handeln.

Die erste für den öffentlichen Verkehr vorgesehene Eisenbahn der USA, konzessioniert bereits 1827. Die Gründung der Bahn erfolgte, damit Baltimore besser gegen die Häfen von New York und Philadelphia konkurrieren konnte, die ein durch Kanäle erschlossenes Hinterland besaßen. Der Bau der Bahn begann 1828, Pferdebahnbetrieb bis 1832, doch schon am 28.8.1830 befuhr die erste in den USA gebaute Dampflokomotive „Tom Thumb“ die Strecke. Vollendet wurde die 379 Meilen lange Hauptstrecke von Baltimore, Md. nach Wheeling, W.Va. im Jahr 1835. Die Bahn kam bald zu einem bedeutenden, weit über 3.000 Meilen umfassenden Streckennetz vor allem in den Staaten Ohio und West Virginia. Ab 1866 dehnte sich die Bahn immer weiter nach Westen aus, und 1867 ging sie eine weitreichende Partnerschaft mit dem Norddeutschen Lloyd in Bremen ein: Fahrkarten in den Mittleren Westen konnten nun schon in Deutschland erworben werden und auf der Pier in Baltimore erfolgte der Umstieg vom Schiff direkt in einen Zug der B&O. Nach New York wurde Baltimore dadurch zeitweise der zweitwichtigste Einwanderungshafen der USA. Kurz vor der Jahrhundertwende verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der B&O wegen der übermäßigen Konkurrenz durch die Pennsylvania RR und die New York Central mit ihren kürzeren Strecken rapide, 1896-99 stand die B&O unter Konkursverwaltung. Ab 1899 wurde die Pennsylvania RR Hauptaktionär, verkaufte ihre Anteile aber 1906/13 an die Union Pacific, die wiederum die B&O-Aktien als stock-Dividende an ihre Aktionäre ausschüttete. 1960 begann die Chesapeake & Ohio RR die B&O-Aktien aufzukaufen (auch die New York Central machte ein Angebot, das die B&O aber ablehnte), 1963 besaß die C&O über 90 % der B&O-Aktien und gliederte sie 1973 in das Chessie System ein. 1987 dann vollständig übernommen und anschließend in die CSX Transportation integriert. Drei Vignetten. Die wunderschön gestochene Zentralvignette zeigt die legendäre Lokomotive “Tom Thumb” (Däumling) des New Yorker Geschäftsmannes Peter Cooper. Cooper veranstaltete 1829 auf den Gleisen der B&O ein Rennen zwischen der “Tom Thumb” und einem Pferdegespann. Obwohl Coopers Lokomotive das Rennen verlor, beeindruckte sie die Zuschauer enorm, was zur beschleunigten Einführung der Dampfeisenbahn in den USA beitrug.

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