Am 29. April 2024 veranstaltete ich meine 79. Auktion Historischer Wertpapiere mit zahlreichen Raritäten aus Sammlungsauflösungen.
⇒ Virtual-Katalog (Blätterkatalog online/Flipbook)
Hier stelle ich einige Highlights dieser Auktion vor:
Los Nr. 5
Zuschlag: 1.600,- EUR
Actien-Verein für den Zoologischen Garten zu Dresden
Actie über 50 Thaler
Dresden, 8.5.1861
Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 10). Die extrem seltene Variante ohne den Gültigkeitsstempel von 1922. Wunderschöne Gestaltung mit Tieren aus aller Welt, in der Druckplatte signiert. Mit Gebrauchsspuren, da die Aktie als freie Eintrittskarte in den Zoo benutzt wurde.
Los Nr. 83
Schätzpreis: 4.000,00 EUR
Startpreis: 2.000,00 EUR
Zuschlag: 0
Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft
Prioritäts-Obligation III. Serie über 100 Thaler
Elberfeld, 1.11.1856
Auflage 122.500 (R 11). Die Bergisch-Märkische Eisenbahn gehört zu den Gesellschaften, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Ruhrgebiet durch die Eisenbahn erschlossen haben. Mit beiliegendem Kuponbogen von 1916 (Kupons für 1923-1927). Wirtschaftshistorisch hochbedeutende Rarität, noch nie von mir angeboten!
Los Nr. 85
Zuschlag: 275,- EUR
Bergwerk Neuerfundeneglück
Zubußzettel über 1 Thaler 15 Groschen für 1 Kux
Johann Georgenstadt, 9.8.1719
(R 12) Die Bergstadt Johanngeorgenstadt wurde gegründet 1654 nach dem Zuzug böhmischer Protestanten, die hier Asyl fanden. 1680 bis 1700 wurden in der Gegend ca. 100 Gruben auf Silber und Zinn betrieben. 1716 war mit 2350 kg Silber das Jahr mit dem höchsten Ausbringen. Die „Neu Erfunden Glück Fundgrube“ lag am Schwefelbach auf dem Erzenglergebirge. 1945 Einstellung des Bergbaus auf Kobalt, Wismut, Nickel, Silber und Uran durch die Sachsenerz AG. Die Förderung von Silber in dem Revier Johanngeorgenstadt betrug in den Jahren 1662 bis 1937 106.253 kg. Rarität.
Los Nr. 195
Zuschlag: 850,- EUR
Essener Bürgerbräu-AG
Aktie über 1000 Mark
Essen-Ruhr, 26.1.1922
Auflage 850 (R 11). Gegründet am 18.2.1908 unter der Firma Rheinisch-Westfälische Brauerei AG mit Sitz am Bahnhof Borbeck nach Umwandlung der Borbecker Brauerei GmbH. Um 1930 übernommen von der Kronen-Brauerei AG in Essen-Borbeck. Nur zwei Exemplare sind bekannt.
Auflage 1.000 (R 10). Gegründet am 25.10.1895 als Kalibohrgesellschaft Benthe, am 9.2.1897 umgewandelt in die Gewerkschaft Wallmont, aus welcher am 19.1.1901 die Kaliwerke Benthe AG hervorging. Eingetragen auf Ernst Sedlmayer, den Besitzer des vormals sehr bekannten Restaurants „Rheinischer Hof“ in Hannover. In einem Nachlass wurden nur 3 Stücke gefunden, sonst unbekannt.

Gründeraktie, Auflage 7.500 (R 10). Das Unternehmen war als Spezialist für die Herstellung von Gewehrläufen bekannt und exportierte nach ganz Europa. 1881 ersteigerte der Bankier Hermann Fischer das Werk und brachte es in die neu gegründete „Gußstahlwerk Witten AG“ ein. Umstellung der Produktion auf Geschütze und Geschosse. 1965 reorganisiert zu Edelstahlwerk Witten AG… Zur Firmengeschichte siehe Wikipedia.

Zuschlag: 0
Gründeraktie. Eine der ältesten und bedeutendsten Fernbahnen in Frankreich, Strecke Lyon-Avignon entlang der Rhone (über 200 km) mit Zweigbahn nach Grenoble. Das Kapital betrug für die damalige Zeit gewaltige 150 Mio. Francs, eingeteilt in 600.000 Aktien. Initiator des Unternehmens war der Pariser Zweig des Bankhauses Rothschild. Rarität, noch nie von mir angeboten!

Gründeraktie. Goryanov 4.96.3. Durch die Eisenbahn entwickelte sich Sestroretzk, wie von den Gründern der Eisenbahngesellschaft beabsichtigt, zu einem Kurort und einer Siedlung von Datschen und Sommerresidenzen der wohlhabenden St. Petersburger Bürger. Große Vignette: Hafenansicht mit Eisenbahn am Kai. Mit Unterschriften von Konstantin Pawlow und Peter Avenarius. Dabei war Peter Avenarius (1843-1909) der geistige Urheber dieser Eisenbahn. Er stammte in 9. Generation aus einer schon im 16. Jahrhundert nach Rußland ausgewanderten deutschstämmigen St. Petersburger Kaufmannsfamilie. Beide waren auch im Vorstand der Aktiengesellschaft der St. Petersburger „Newskij Vorort-Pferdebahnen“, einer Schwestergesellschaft der „St. Petersburg-Sestrorezker Uferbahn“. Rarität!
Bedeutende Privatkundenbank, gegründet am 6.12.1852 in New York. Im Laufe der Jahre erwarb das Unternehmen zahlreiche Gemeinschaftsbanken. 1929 wurde die Bank in Corn Exchange and Trust Company umbenannt. 1954 aufgegangen in der Chemical Bank, einem der größten Kreditinstitute der Vereinigten Staaten. Nach der Fusion von Chemical Corn mit der New Trust Company im Jahr 1959 wurde das Unternehmen zu Chemical Bank New Trust Company reorganisiert. Heute Teil der Großbank JPMorgan Chase. Ein Probedruck der Danforth, Wright & Co.-Druckerei in New York und Philadelphia mit drei hochwertigen Kupferstich-Vignetten, gedruckt auf Japanpapier, montiert auf Archivkarton aus schwerem Büttenpapier. Rarität, seit 30 Jahren in der Sammlung. Bankengeschichtlich ein bedeutendes Papier!

Die 1853 von den Industriellen Frederick und Christian Buhl gegründete Fabrik baute bis 1857 ca. 40 Lokomotiven, die hauptsächlich für die Michigan Central und für die Great Western of Canada bestimmt waren. Die Lokomotivfabrik ging in den Buhl Iron Works auf, später aufgegangen in der Detroit Copper & Brass Co. Ein Probedruck der Danforth, Wright & Co.-Druckerei in New York und Philadelphia mit fünf hochwertigen Kupferstich-Vignetten, gedruckt auf Japanpapier, montiert auf Archivkarton aus schwerem Büttenpapier. Ein herrliches Papier! Rarität, seit 30 Jahren in der Sammlung.
Schätzpreis: 2.400,00 EUR
Zuschlag: 0
Eine der frühesten Öl-Raffinerien der USA, errichtet 1862 von den deutschen Chemikern John E. Bruns und den Brüdern Ludovici bei Plumer, in der Nähe zu Oil City im Venango County, dem Zentrum der Erdölindustrie in Pennsylvania. 1862 bauten sie zur nahe gelegenen Tarr Farm die erste Ölpipeline der Welt und setzten damit eine für den Öltransport revolutionäre Entwicklung in Gang. Die Humboldt-Raffinerie war damals modernste US-Raffinerie, die sogar erfolgreich mit der Firma Rockefeller, Flagler & Andrews konkurrierte. Ein bedeutendes Stück Ölgeschichte und gleichzeitig ein künstlerisches Meisterwerk mit Raffinerieszene. Rarität, wirtschaftshistorisch hochbedeutend.
Zuschlag: 600,- EUR
Konzessioniert zum Bau einer 16 Meilen langen Bahn von Port Chalmette über Shrewsbury nach Southport (eröffnet Anfang 1896). Daneben besaß die Gesellschaft 2.300 acres Land, Hafenanlagen, 80 Lagerhäuser, 4 Baumwollkompressen, Getreideförderer, Wasserwerke usw. Bereits 1901 in der New Orleans Belt & Terminal Co. aufgegangen, aus der 1903 die New Orleans Terminal Co. wurde. Diese bestand dann 90 Jahre lang und ging erst 1993 in der Alabama Great Southern RR auf. Herrlicher ABNC-Stahlstich mit zwei besonders fein gestochenen Vignetten. Seit Jahrzehnten ist nur ein einziges weiteres Exemplar von 1896 bekannt.

Zuschlag: 780,- EUR
Middelburgsche Commercie Compagnie (Commercie Compagnie te Middelburg)
Actie über 150 flämische Pfund
Middelburg, 6.1.1756
Niederländische Handelsgesellschaft, gegründet 1720 für den Sklavenhandel. Die ersten Schiffe der Compagnie verkehrten zwischen Frankreich und Baltikum. Spätere Routen führten nach Mittel- und Südamerika sowie an die Westküste Afrikas. Nachdem das Monopol der Niederländischen Westindien-Kompanie für den atlantischen Sklavenhandel im Jahr 1730 abgeschafft worden war, wurde die MCC zur wichtigsten niederländischen Sklavenhandelsgesellschaft überhaupt. Bis 1795 verkaufte das Unternehmen insgesamt 31.000 Sklaven, die in Surinam, heute Niederländisch Guayana, auf den Zuckerrohr- und Kaffeeplantagen eingesetzt wurden. Äußerst seltenes, sehr frühes Wertpapier von großer wirtschaftshistorischen Bedeutung zur Dokumentation der wichtigsten niederländischen Sklavenhandelsgesellschaft. Siehe Eintrag in der Wikipedia.

Schätzpreis: 2.000,00 EUR
Zuschlag: 0
Auflage 100. Höchster Nennwert dieser Anleihe, noch nie von uns angeboten! Rarität aus einer uralten Sammlung.

Zuschlag: 2.000,00 EUR
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 9). Die AG übernahm den seit 1878 von Ernst Wilhelm Pinkert betriebenen Zoologischen Garten und trat in alle mit dem Unternehmen geschlossenen Verträge ein. Zweck: Unterhaltung und Betrieb eines dem Publikum zugänglichen, der Förderung naturwissenschaftlicher Kenntnisse und der Unterhaltung gewidmeten zoologischen Gartens nebst Restaurationsanlagen. Große Zuchterfolge bei den Löwen machten den Leipziger Zoo auf der ganzen Welt berühmt. Originalsignatur des Zoo-Gründers Ernst Wilhelm Pinkert. Seit Jahrzehnten weniger als 10 Exemplare bekannt.