Nürnberger Theater

Nürnberger Theater, Aktie über 25 Gulden, Nürnberg, 1. Mai 1835. Am 1.2.1835 übernahm das Nürnberger Theater Joseph Lutz, ein österreichischer Schauspieler, der mit neuen Ideen überzeugen konnte. Er gründete eine Aktiengesellschaft, die 1.200 Gulden in die Theaterkasse einspielte. Monatlich sollten mindestens zwei Aktien getilgt werden. Bereits nach zwei Monaten und vier getilgten Aktien war die Nürnberger Theater AG pleite.

Aktie Nr. 14 über 25 Gulden
Nürnberg, 1. Mai 1835

Schätzpreis: 7.500 Euro

Gründeraktie, Auflage: 48 (R 12)

Das heutige Staatstheater Nürnberg gehört zu den bedeutendsten Staatsbühnen Deutschlands. Seine Wurzeln reichen bis in das Mittelalter hinein, als die Nürnberger Kaiserburg zum Zentrum für Minne- und Trouvaille-Gesang im 13. Jh. wurde. 1628 wurde das Tagkomödienhaus mit über 3000 Plätzen auf der Pegnitz-Insel Schütt als erstes kommunale Theater in Deutschland eröffnet. Bis 1766 wurden dort neben Theatervorstellungen auch blutrünstige Tierhetzjagden und Schaukämpfe abgehalten.

1801 eröffnete der Gastwirt Georg Leonhard Auernheimer aus eigenen Mitteln finanzierte das „Auernheimersche Nationaltheater“. 1827 mußte das Theatergebäude wegen Baufälligkeit die Tore schliessen. Ein Interimstheater auf der Insel Schütt folgte. Wegen schlechter Arbeitsbedingungen fand dort die letzte Aufführung im Sept. 1833 statt.

Wikipedia: „…Bereits am 30. April 1832 wurde der Grundstein des Neuen Stadttheaters (ab 1905 Altes Stadttheater) an der Stelle des ehemaligen Auernheimerschen Nationaltheaters am Lorenzer Platz gelegt. Der rund 1000 Zuschauer fassende Bau wurde am 30. September 1833 vollendet. Der Architekt Leonhard Schmidtner entwarf das spätklassizistische Gebäude. Die Baukosten betrugen 75.000 Gulden. Auch dieses Theater war relativ schmucklos und brachte enge Verhältnisse im Zuschauerraum und auf der Bühne mit sich, weshalb es bald im fränkischen Volksmund „Vuglhäusla“ genannt wurde. Die Eröffnung erfolgte am 1. Oktober 1833 mit dem Schauspiel Die Krone von Cypern von Eduard von Schenk…“.

Am 1.2.1835 übernahm die Leitung des Nürnberger Theaters Joseph Lutz (1789-1872), ein österreichischer Schauspieler, der mit neuen Ideen überzeugen konnte. Er gründete eine Aktiengesellschaft, die 1.200 Gulden in die Theaterkasse einspielte. Monatlich sollten mindestens zwei Aktien getilgt werden.

Bereits nach zwei Monaten und vier getilgten Aktien war die Nürnberger Theater AG pleite. Joseph Lutz, der Theaterdirektor verschwand, vermutlich nach Karlsbad, wo er das dortige Theater führen sollte. Das Nürnberger Theater wurde am 31.8.1835 geschlossen und am 5.10.1835 unter der Leitung von Carl Hahn wieder eröffnet. Um die Theaterkasse wieder aufzufüllen wurden diesmal 1.000 Theaterscheine zu je 10 Gulden als Lotteriespiel ausgegeben. 1839 war die Kasse leer und Herr Hahn seines Postens enthoben.

Wikipedia: „in den Jahren 1844 bis 1848 unter der Leitung von Ferdinand Röder, einem erfahrenen Theaterdirektor (zuvor in Bamberg, Bayreuth, Meiningen und Regensburg), wieder insgesamt 285 Musiktheater-Aufführungen durchgeführt. Auf Grund finanzieller Probleme, auch durch die jährlichen Pachtkosten von 1.100 Gulden verursacht, flüchtete Röder später aus Nürnberg.“