Auktionshaus Gutowski
74. Auktion am 6. Dezember 2021
Blätterkatalog online (Flipbook/e-Katalog/Virtual Catalog)
Auktionshaus Gutowski
74. Auktion am 6. Dezember 2021
Blätterkatalog online (Flipbook/e-Katalog/Virtual Catalog)
Am 26. April 2020 fand meine 73. Auktion Historischer Wertpapiere statt.
Der Blätterkatalog (Flipbook/e-Katalog/Virtual Catalog) zu dieser Auktion kann online eingesehen und heruntergeladen werden ⇒ hier klicken
Die Ergebnisliste kann ebenfalls online eingesehen und heruntergeladen werden ⇒ hier klicken
Hier einige ausgewählte Raritäten aus meinem aktuellen Auktionsangebot
Los Nr. 208
Startpreis 1.500,- Euro
Zuschlag 1.750,- Euro
Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Comp.
Actie über 1.000 Mark
Elberfeld, 1.5.1908
(R 9) Nur 7 Stücke wurden 2017 im I.G. Farben-Archiv gefunden.
Los Nr. 305
Startpreis: 650,00 EUR
Zuschlag: 0
Industriewerke Landsberg am Lech AG
Aktie über 1.000 Mark
Landsberg am Lech, 1.5.1920
(R 12) Ausgefertigt auf dem Vordruck der Gründeraktie vom 28.10.1890.
Los Nr. 477
Startpreis: 240,00 EUR
Zuschlag: 380,- Euro
Imprimerie Camis
Aktie über 500 FF
Paris, 23.1.1896
(R 10) Von diesem herrlichen Jugendstilpapier sind vor über 15 Jahren nur 5 Exemplare gefunden worden. Kunst auf Aktien!
Los Nr. 497
Startpreis: 9.000,00 EUR
Zuschlag: 23.000,- Euro
K.K. privilegirte Zucker-Raffinerie in Königsaal bey Prag
Actie über 350 Gulden Wiener-Corrent
Prag, 1.7.1792
(R 11) Die älteste bekannte deutschsprachige Aktie überhaupt!
Zur Geschichte dieser bedeutenden Zuckerfabrik: siehe Wikipedia.
Museale Rarität!
Los Nr. 499
Startpreis: 150,00 EUR
Zuschlag: 440,- Euro
Lokalbahn Linz-Eferding-Waizenkirchen
Prioritäts-Aktie Lit. B. über 10 x 200 Kronen
Linz, 3.9.1922
Äußerst selten!
Los Nr. 516
Startpreis: 90,00 EUR
Zuschlag: 380,- Euro
Estados Unidos Mexicanos
5 % Bond Serie 4 Letra LL über 1000 pesos = 200 £
México, 1.10.1899
Dieser LL-Bond wurde bei den Spekulanten als „Pink Lady“ bezeichnet und erzielte auf dem Höhepunkt der Spekulation exorbitante Höhen von bis zu 150.000 Euro. Uncancelled!
Los Nr. 544
Startpreis: 500,00 EUR
Zuschlag: 650,- Euro
AG der Russischen Seilfabriken am Schwarzen Meer
Actie über 1.000 Francs
Basel, 1.1.1910
Tochtergesellschaft der „AG für Seilindustrie vormals Ferdinand Wolff“ in Mannheim-Neckerau, damals weltgrößter Hersteller von Seilen.
Los Nr. 552
Startpreis: 350,00 EUR
Zuschlag: 2.400,- Euro
Naphta-Productions-Gesellschaft Gebrüder Nobel (32 Stücke)
32 Aktien, verschiedene Emissionen
St. Petersburg, von 1904 bis 1912
Eins der Stücke ausgestellt auf Emanuel Nobel persönlich
Los Nr. 580
Startpreis: 650,00 EUR
Zuschlag: 0
Atlantic & Great Western Rail Road Company
10 shares à 50 $
New York, 23.1.1874
Original signiert von dem bedeutenden Eisenbahnkapitalisten John Henry
Devereux (1832-1886) als Präsident. Rarität aus einer uralten US-Sammlung!
Los Nr. 697
Startpreis: 300,00 EUR
Zuschlag: 400,-Euro
Nesquehoning Valley Railroad Company
1 share à 50 $
Philadelphia, Pa., 11.1.1908
Rarität aus einer uralten US-Sammlung, bei COX nicht gelistet.
Los Nr. 720
Startpreis: 300,00 EUR
Zuschlag: 300,- Euro
Prescott & Arizona Central Railway Company
6 % Bond über 1.000 $
Arizona, 2.1.1886
Bei mir noch nie angeboten gewesenes Einzelstück aus einer uralten US-Sammlung.
Los Nr. 726
Startpreis: 250,00 EUR
Zuschlag: 300,- Euro
Richmond & York River Railroad Company
8 % Bond über 1.000 $
Richmond, Va., 1.1.1857
Eine Rarität, bei mir zuletzt 1997 versteigert worden.
Los Nr. 781
Startpreis: 450,00 EUR
Zuschlag: 0
Western North Carolina Railroad Company
2 shares à 100 $
Slatesville, N.C., 17.4.1860
Rarität!
Über 1000 Lose suchen einen neuen Besitzer, dabei viele hochkarätige Raritäten, etliche bisher unbekannte Papiere, auch Unikate.
Besonders interessant: drei Kuxscheine der Gewerkschaft Himmelsfürst Fundgrube hinter Erbisdorf .
Das Silberbergwerk Himmelsfürst Fundgrube im Südwesten des Freiberger Reviers, westlich der Stadt Brand-Erbisdorf gelegen, war das ertragreichste und bekannteste sächsische Erzbergwerk. Die 1572 verliehene Grube Himmelsfürst war für ihre Vorkommen von reinem Silber bekannt. Außerdem wurden hier Blei und Zink gefördert. Bereits vor 1800 betrieb die Grube Tiefbau unterhalb der Stollnsohle. Das Wasser wurde mit einem Kunstgezeug auf die Stollnsohle gehoben.
Bis 1885 erbrachte Himmelsfürst ununterbrochen Ausbeute, insgesamt wurden hier 650 t Silber gefördert. 1749 wurde ein 68 kg schweres Erzstück von reinem Silber im Wert von 2.500 Talern gefunden. Bereits ein Jahr später wurde ein Silberbrocken mit einem Gewicht von 141 kg aufgetan (Wert 4.840 Taler). Solch spektakuläre Funde haben sich mehrmals im Himmelsfürst ereignet. Bereits nach 1800 war die Himmelsfürst Fundgrube das bedeutendste sächsische Silberbergwerk überhaupt. Dank guter Ertragslage war die Grube Himmelsfürst imstande die benachbarten Gruben aufzukaufen und stieg so zu einem großen Unternehmen mit 1770 Bergleuten auf (1885). Zusammen mit der Grube Himmelfahrt produzierte Himmelsfürst alleine 1902 12.000 kg Silber und 17.000 Doppelzentner Blei. Nach dem 2. Weltkrieg führte die SAG Wismut in der Grube Himmelsfürst Erkundungsarbeiten auf Uranerz durch, allerdings ergebnislos. Danach wurde Himmelsfürst von dem VEB Bergbau- und Hüttenkombinat „Albert Funk“ in Freiberg übernommen. Das Betriebsende war am 30.9.1969.
Die Grube Himmelsfürst ist auch als Typlokalität (erster Fundort) berühmt geworden. 1886 entdeckte hier Clemens Winkler, ein Chemiker an der Bergakademie Freiberg, das bisher unbekannte Mineral Argyrodit und ein bereits 1871 von Dmitri Mendelejew in seinem Periodensystem vermutete Element (Germanium). In der Grube Himmelsfürst wurden auch die Silberminerale Freieslebenit (1783, 1817), Xanthokon (1797) und das Molybdänsulfid Jordisit (1909) gefunden. Insgesamt fand man in der Grube Himmelsfürst bis heute an die 100 Minerale, darunter Silberminerale Akanthit und Chlorargyrit, die Bleiminerale Galenit und Cerussit, die Zinkminerale Sphalerit und Wurtzit sowie die Schmucksteine Malachit, Opal und Rhodochrosit.
Kuxschein aus dem Jahr 1863, eingetragen auf den König Johann von Sachsen. Unikat. Museal.
Fürst Johann von Sachsen (1801-1873), vollständiger Name Johann Nepomuk Maria Joseph Anton Xaver Vincenz Aloys Franz de Paula Stanislaus Bernhard Paul Felix Damasus, ab 1854 König von Sachsen. Als König reformierte er bereits 1855 die Justiz, belebte die Wirtschaft dank Erweiterung des Eisenbahnnetzes und Einführung der Gewerbefreiheit. Unter seiner Herrschaft wandelte sich Sachsen zu einem der modernsten deutschen Teilstaaten. Unter dem Einfluss seines Ministers Friedrich Ferdinand von Beust setzte er sich für die Großdeutsche Lösung der Reichseinigung ein. Das Königreich Sachsen kämpfte deshalb 1866 im Deutschen Krieg an der Seite Österreichs.
Kuxschein aus dem Jahr 1874, eingetragen auf den König Albert von Sachsen, geerbt von seinem Vater Johann (siehe das Stück darüber). Unikat. Museal.
König Albert von Sachsen (1828-1902), vollständiger Name Friedrich August Albert Anton Ferdinand Joseph Karl Maria Baptist Nepomuk Wilhelm Xaver Georg Fidelis von Sachsen. Sohn des Königs Johann von Sachsen. Albert besuchte nach Ablegung der Reifeprüfung 1845 die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, wo er unter anderem mit Friedrich von Baden zusammentraf und Rechts- und Staatswissenschaften studierte. Der Beginn des Schleswig-Holsteinischen Kriegs war auch der Beginn Alberts militärischer Laufbahn. Er nahm als Hauptmann am Krieg gegen Dänemark teil und zeichnete sich bereits 1849 beim Sturm auf die Düppeler Schanzen aus. „Er erhielt 1851 als Oberst und bald als Generalmajor die Führung einer Infanteriebrigade, einige Jahre später die einer Division und wurde dann Kommandeur der gesamten Infanterie.“ Durch den Tod von König Friedrich August II. im Jahr 1854 bekam Albert den Status des Kronprinzen und wurde verstärkt politisch aktiv. Als Kronprinz übernahm Albert mit dem Friedensschluss 1866 das Kommando über das XII. (I. Königlich Sächsische) Armee-Korps. Albert wurde 1871 durch Wilhelm I. zum ersten nicht-preußischen Generalfeldmarschall ernannt. Nach dem Tod seines Vaters am 29. Oktober 1873 wurde Albert König von Sachsen. Er führte die Einordnung Sachsens in das von Preußen geführte Deutsche Reich fort. Unter seine Regierungszeit fallen unter anderem die Verbesserung der Armenpflege und eine umfassende Reform des Steuerwesens 1878 sowie 1887 die Verlegung der sächsischen Staatsmünze von Dresden nach Muldenhütten, was wohl auch mit der Modernisierung der Grube Himmelsfürst im Zusammenhang stand.