Los Nr. 628 – Stettiner Superphosphat- und Chemicalien-Fabrik

Stettiner Superphosphat- und Chemicalien-Fabrik, Gründeraktie von 1879.

Stettiner Superphosphat- und Chemicalien-Fabrik (vormals Proschwitzky & Hofrichter)

Los Nr. 628
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 400,00 EUR
Priorritäts-Actie 500 Mark, Nr. 412
Stettin, 17.12.1879
Erhaltung: VF
Gründeraktie, Auflage 504 (R 9). Die Firma Proschwitzky & Hofrichter trat ursprünglich als Stettiner Reederei auf, deren Segler und Dampfer bereits in den 1850er Jahren Passagier- und Frachtfahrten auf der Strecke Stettin-Memel-Tilsit anboten. Mit ihren Schnelldampfern “Hermann” und “Tilsit” wurde regelmäßig die Linie Stettin-Riga befahren. 1879 entstand aus dieser Firma dann die „Stettiner Superphosphat- und Chemicalien-Fabrik (vormals Proschwitzky & Hofrichter)“, das Kapital betrug 352.000 Mark. Neben Dünger wurde auch Ammonium aus Lederabfällen produziert.

1889 wurden die Fabrikationsanlagen der Gesellschaft in Grabow bei Stettin von der ebenfalls in Stettin ansässigen “UNION“ Fabrik chemischer Produkte in Stettin übernommen (gegründet 1872 unter Übernahme der „Chemische Düngerfabrik von Kaesemacher & Schäfer“ in Magdeburg und der Schwefelsäurefabrik Glienken/Stettin). Das Werk Stettin-Grabow wurde in der Weltwirtschaftskrise 1931/32 stillgelegt.

Bis 1926 besaß die “UNION” ein großes Aktienpaket der Kokswerke und Chemische Fabriken AG in Berlin (die heutige Schering AG), außerdem war sie an der Superphosphatfabrik Nordenham AG mehrheitlich beteiligt. 1935/36 verkaufte der Großaktionär, die Pommersche landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft, die Aktienmehrheit der in Berlin und Stettin börsennotierten “UNION” an die Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG in Berlin (WASAG, Großaktionär von Bohlen und Halbach). Ebenfalls 1935/36 erwarb die “UNION” ein Aktienpaket der Guanowerke AG in Hamburg. Nach Verlust aller Werke im Osten 1953 Sitzverlegung zunächst nach Nordenham, 1957 nach Essen zum Großaktionär WASAG, zugleich Umwandlung in eine GmbH.

Für den Aufsichtsrat unterschrieb die Aktie in Faksimile Albert Schlutow, Königlicher Commerzienrath, Stadtrath und Reichstagsabgeordneter. Maße: 27,7 x 21,4 cm.

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